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Vagabonding - Off you go

Autorin: Petra-Anna Herhoffer

Vor etwa sieben Jahren haben sich Andreas Stricker und seine Verlobte samt der fünf Monate alten Rosalie auf Elternzeit-Reise begeben. In einem selbstausgebauten Mercedes Sprinter ging es von Bad Tölz nach Dänemark von dort weiter nach Norwegen entlang der Fjorde nach Oslo und zurück. Insgesamt waren Sie drei Monate unterwegs. „Norwegen ist noch heute unser Land, wenn wir mal wieder aus allem raus möchten. Die Natur ist dort rauh und unberührt.“

Mittlerweile hat Rosalie einen kleinen Bruder bekommen und Andreas Stricker hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. 2021 hat er seine Firma Vagabond Vans gegründet und baut seither Mercedes Sprinter zu Reise-Mobilen aus. Inzwischen sogar als fachlich geprüfter Mercedes-Aufbauhersteller. Was sich hinter diesem sperrigen Wort verbirgt, ist der Zugriff auf Datensätze und elektronische Schaltkreise eines jeden neuen Mercedes Sprinter, den Andreas Stricker im Auftrag eines Kunden kauft und nach dessen Vorstellungen individuell ausbaut. 

Welche Komplexität in einem solchem Ausbau steckt, kann man sich als anspruchsvoller Mensch am besten dann vorstellen, wenn man in Gedanken selbst auf Reisen geht in einem geländetauglichen Off-Roader in dem man womöglich mehrere Wochen unterwegs ist und trotzdem nicht auf einen gewissen Komfort verzichten möchte. Insbesondere wenn es besonders kalt, heiß oder nass ist. Daher legt Andreas Stricker, der in seinem früheren Leben zuerst als Feintäschnermeister und dann als Kulissenbauer/Szenenbild bei Film und Fernsehen gearbeitet hat, besonderen Wert auf hochwertige Materialien, wie zum Beispiel einen nachhaltig produzierten, wasserfesten Acryl-Bodenbelag, den er von einem Hersteller in Schweden bezieht. Oder einen robusten Lodenstoff aus Österreich, der die Akustik dämmt und gleichermaßen für Behaglichkeit sorgt. Die wasserfesten verleimten, nach Plan gefrästen Multiplexplatten, die Team Stricker im Innern verbaut, haben sich lange schon im Ausbau von Yachten bewährt. „Wir werfen bei jedem Zulieferer einen Blick hinter die Kulissen und prüfen, ob nicht nur die Materialien, sondern auch die Markenwerte zu uns passen.“ 

Bevor Andreas Stricker für einen Kunden zu arbeiten beginnt, bittet er diese ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen, Fotos vom eigenen zuhause zu schicken, Gewohnheiten preiszugeben. „Man kann nicht einfach einen Vabo via Mail bestellen. Das Fahrzeug muss zum Kunden passen. Wir haben schon Hundeboxen eingebaut. Kosmetikspiegel oder Kunst integriert. Wir gehen gerne die Extrameile solange es Sinn macht und in das Leben der Menschen passt.“

Wer einen Vabo erwirbt, wird Teil des Vabo Circles und einmal im Jahr auf ein Überraschungs-Event geladen. Im letzten September wurden gemeinsam Offroad Übungen am Fuße vom Brauneck in Lenggries gemacht und sogleich im Gelände angewandt. Am Abend saßen die Teilnehmer im Kreis ums Lagefeuer. So entstehen Freundschaften.

Vergleicht man den Preis eines Vagabond Vans, der zwischen 180.000 und 250.000 Euro kostet (die Kosten für den Van sind darin enthalten), und dem eines Einfamilienhauses im Speckgürtel von München, relativieren sich die Kosten für ein Vehikel das einem zu neuen Horizonten bringt und einen spüren lässt, was es heißt, unabhängig zu sein. Zumindest für die Zeit der Reise.

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